Tierische Co-Therapeuten – warum der Kontakt zu Tieren der Seele guttut

Einmal pro Woche geht es mit den Patientinnen und Patienten der Tagesklinik (TK) Niebüll auf den Ferienhof Carlsen nach Enge-Sande.

Jutta Jensen, Pflegekraft an der TK, begleitet die „Tiergestützte Therapie“, so der Fachbegriff: „Wenn wir ankommen, nehmen wir erst einmal Kontakt zu den Tieren auf. Wer möchte, kann die Tiere streicheln. Sehr gern lassen sich zum Beispiel die Angeliter Schweine kraulen, das genießen sie richtig. Schon die Berührung mit den Tieren tut vielen unserer Patienten gut, sie beruhigen und geben gleichzeitig Energie. Das höre ich ganz häufig!

Dann gehen wir weiter zu den Pferden und Ponys. Auch hier nehmen wir erst einmal ganz langsam Kontakt auf: mit Kraulen, Füttern und Striegeln. Das Pferd meldet so viel Ruhe und Zufriedenheit zurück, dass auch ängstliche Patienten sich gut und sicher dabei fühlen.

Ein Tier kritisiert nicht und bewertet nicht, das ist für unsere seelisch kranken Patienten sehr entspannend. Toll ist hier auf dem Hof, dass es nicht nur Pferde, sondern auch viele andere Tiere gibt, von Katzen, über Schafe bis Lamas ist alles dabei“, freut sich Jutta Jensen.

In Rahmen der "Tiergestützten Therapie" können Menschen mit seelischen Erkrankungen unter therapeutischer Begleitung besondere Erfahrungen über sich und ihre Umwelt machen. Wenn die Therapie mit Pferden stattfindet, nennt man das "Hippotherapie".

Die Wirkung der Tiergestützten Therapie ist je nach Diagnose ganz individuell.

Sie kann etwa depressiven Menschen helfen, Ängste zu überwinden, Energie und Mut zu gewinnen und Lebensfreude und Hoffnung geben. In dem direkten Umgang mit dem Tier können die Betroffenen üben, mit Konsequenz, Klarheit und Verantwortung zu handeln, selbst Sicherheit und Ruhe auszustrahlen oder risikofreien Körperkontakt aufzunehmen.

Ein Tier meldet jede Art von Emotion, wie Unruhe, Nervosität oder Hektik sofort und ohne jedwede Kritik zurück, so dass die Patienten mit der Zeit ihre Emotionen reflektieren lernen und üben können, besser damit umzugehen.

Im Vordergrund steht die Kontaktaufnahme zu den Tieren sowie bei der Hippotherapie das Streicheln, Pflegen und Füttern der Pferde. Im Anschluss macht die Gruppe Spaziergänge mit den Pferden, führen sie durch einen Parcour oder Ähnliches. Reitunterricht findet im Rahmen dieser Gruppen nicht statt.


HINWEIS: Diese Therapie ist nicht in allen Abteilungen verfügbar. Es ist ein Angebot für die vollstationär aufgenommenen Patienten der   Abteilung für Allgemeinpsychiatrie in Breklum (Hippotherapie) sowie der   Tagesklinik Husum  ((Hippotherapie), der   Tagesklinik Niebüll (Ferienhof Carlsen: s.o.)  und der   Institutsambulanz in Breklum (Therapiehund Emma)

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