„Neuropsychologische Tests messen Funktionen des Gehirns, wie z. B. Gedächtnis, Konzentration, räumliches Sehen und Ähnliches mehr“, erklärt uns Anja Hiltmann. Sie ist Psychologin an unserer Institutsambulanz (PIA) in Breklum und hat eine mehrjährige Weiterbildung zu dem Thema gemacht.
Wir testen die Tests: Sie können in Papierform oder am PC durchgeführt werden. Wir wählen den PC. Das ist leichter als man denkt und sieht aus wie sehr einfache Computerspiele:
Zum Beispiel soll man eine Taste betätigen, wenn ein Geräusch ertönt und ein bestimmtes Zeichen angezeigt wird: das misst „Geteilte Aufmerksamkeit“. Oder man soll sich merken, was auf einem Bild wo zu sehen ist und später Fragen dazu beantworten: das misst die Merkfähigkeit / das Gedächtnis.
Mehr Bilder und einen kleinen Clip zum Thema gibt es auf Instagram: @diakopsych - schaut mal rein!
Dieses sind nur Beispiele von einer großen Vielzahl an verfügbaren Tests. Die Tests werden zum einen eingesetzt, um Fähigkeiten oder auch Einschränkungen des Gehirns zu messen. Das ist wichtig, etwa wenn es um die Arbeitsfähigkeit oder Fahrerlaubnis bei Vorerkrankungen geht.
Zum anderen helfen die Tests Diagnosen zu stellen: So kann man anhand von spezifischen Tests zwischen psychischen Störungen mit ähnlichen Symptomen unterscheiden: zum Beispiel zwischen ADHS und der Borderline-Störung oder zwischen Demenz und Depression bei älteren Patienten. Auch der Verlauf von Erkrankungen kann anhand der Tests bewertet werden, etwa ob die Behandlung wirksam ist.
Die Aussagekraft dieser Tests ist hoch. Sie ersetzen jedoch nicht die psychiatrisch-psychologische Untersuchung. Fast immer müssen andere Ursachen der Störungen zunächst ausgeschlossen werden. Es benötigt zudem eine erfahrene und gut ausgebildete Fachkraft um die Ergebnisse zu interpretieren.
„Die Testergebnisse haben einen hohen Wert, wenn man sie im Rahmen der weiteren Untersuchungsergebnisse und eines ausführlichen Gesprächs mit den Betroffenen interpretiert“, sagt Anja Hiltmann. Sie warnt davor, einfach selbst einen Test im Internet zu machen: „Das Ergebnis kann die Betroffenen stark verunsichern und es ist für sich allein gesehen in keiner Weise aussagekräftig“, so die Expertin.
Mehr erfahren? Link zur Seite „Diagnosen & Therapien“