Suchthilfezentrum Schleswig

Intelligenzminderung und Sucht

Die Prävalenz von Abhängigkeit oder Missbrauch von Alkohol oder anderen Suchtmitteln ist unter den Menschen mit Intelligenzminderung, die bspw. in Werkstätten für geistig behinderte Menschen (WfbM) arbeiten, genauso hoch wie unter den Menschen ohne Behinderung.

Für die Betroffenen existieren bislang jedoch kaum geeignete Therapieangebote. Die Teilnahme an einer stationären oder ambulanten Therapie in Einrichtungen für nicht behinderte Suchtkranke hat aufgrund der "Komm-Struktur", den hohen verbalen und kognitiven Anforderungen und der Gefahr von Ausgrenzungen wenig Erfolgsaussichten.

Ziel des Projektes "Intelligenzminderung und Sucht" ist es daher, ein ambulantes, angepasstes und niedrigschwelliges Therapieangebot für die Betroffenen anzubieten und weiter zu entwickeln. Nach der Teilnahme an einer Motivationsgruppe ist der Übergang in eine ambulante Rehabilitation möglich.

Angebote der Fachstelle

Kennzeichen des Projektes sind bspw. die enge Zusammenarbeit zwischen Behindertenhilfe und Suchthilfe, der niedrigschwellige Zugang (z.T. Treffen vor Ort in bekannter Umgebung der Werkstätten), kleine Gruppen, kurze Therapieeinheiten, hohe Beziehungsqualität und -kontinuität, die Verwendung einfacher Sprache und angepasster Therapieansätze.

Beteiligte Einrichtungen sind das Suchthilfezentrum Schleswig sowie

die Kappelner Werkstätten / St. Nicolaiheim Sundsacker e.V.

die Schleswiger Werkstätten / NGD

die DIAKO Nordfriesland (Evaluation).

Positive Bilanz nach einem Jahr

Das DIAKO Suchthilfezentrum legt nun einen erfreulichen Zwischenbericht vor: Zu den ausgewerteten Themen gehörten neben den Ergebnissen zu dem Befinden der Klienten in ihrem sozialen Umfeld auch bspw. die Abstinenz der Teilnehmer und die Aussagekraft (Validität) des Fragebogens. 

Hier erhalten Sie eine Kurzfassung der Auswertung: 2017_Zwischenauswertung.pdf

Den ausführlichen Bericht gibt es auf Nachfrage (siehe Ansprechpartner).

Projekt-Förderung

Die DRV-Nord förderte das Projekt und die wissenschaftliche Begleitung bis zum 31.12.2016.

Im Jahr 2017 erhält das Projekt Fördermittel vom Land Schleswig-Holstein.

Wir bedanken uns!